Im Jahr 2013 haben 127.884 Jugendliche an der Gesellen- oder Abschlussprüfung teilgenommen. Das sind -6.409 Teilnehmer weniger als im Vorjahr und entspricht einem Rückgang von -4,8 Prozent bundesweit. Der Rückgang beträgt in Westdeutschland -3,3 Prozent, in Ostdeutschland -12,9 Prozent. Gegenüber der Entwicklung von 2012 zu 2011 hat sich der Rückgang halbiert. Der Anteil der Frauen beträgt im Jahr 2013 23,9 Prozent und liegt damit um 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr.
Die Entwicklung der Teilnehmerzahlen an Gesellen- und Abschlussprüfungen findet zeitversetzt gemäß der Entwicklung der abgeschlossenen Ausbildungsverträge statt. Das erklärt auch den starken Rückgang der Gesellen- und Abschlussprüfungen in Ostdeutschland.
Von den 127.884 Teilnehmern an einer Gesellen- und Abschlussprüfung benötigten 13.340 Teilnehmer eine Wiederholungsprüfung. Der Anteil der Wiederholer ist mit 10,4 Prozent um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Regional finden sich jedoch Unterschiede, so ist der Anteil der Wiederholer in Ostdeutschland mit 16,0 Prozent fast doppelt so hoch wie in Westdeutschland (9,5 Prozent). In beiden Regionen hat es einen Rückgang der Wiederholer gegeben.
Anlage/Berufegruppe | Gesellen- und Abschlussprüfungen, bestandene | Relative Veränderung [Prozent] | Relative Veränderung [absolut] |
A | 85.672 | -5,6 % | -5.084 |
B1 | 5.090 | 1,4 % | 70 |
B2 | 726 | -8,3 % | -66 |
Kaufmännische Berufe | 11.534 | -4,1 % | -489 |
Sonstige Berufe | 2.746 | -8,4 % | -253 |
Ausbildungsregelungen für behinderte Menschen | 2.171 | -11,6 % | -286 |
Insgesamt | 107.939 | -5,4 % | -6.108 |
Bestehensquote
107.939 Teilnehmer legten die Gesellen- oder Abschlussprüfung erfolgreich ab. Das sind -5,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Bestehensquote (Teilnehmern/bestandene Prüfungen) insgesamt beträgt 84,4 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahr um -0,5 Prozentpunkte gesunken. Regional betrachtet liegt die Bestehensquote in Ostdeutschland mit 79,9 Prozent um 5,2 Prozentpunkte unter der in Westdeutschland (85,1 Prozent). Das ist durch den hohen Anteil an Wiederholern bei den Prüfungsteilnehmern in Ostdeutschland begründet. Die besten Bestehensquoten haben Baden-Württemberg (88,6 Prozent) und Bayern (86,8 Prozent), gefolgt von Niedersachsen (86,7 Prozent) erreicht. Die niedrigste Bestehensquote hat das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern (72,3 Prozent) mit dem höchsten Anteil an Wiederholern (21,6 Prozent).
Am erfolgreichsten sind die Jugendlichen in der Gruppe des Bekleidungs-, Textil- und Lederhandwerk (91,6 Prozent) gefolgt von den kaufmännischen Berufen (89,4 Prozent). Das Bau- und Ausbaugewerbe schneidet mit 79,2 Prozent bestandener Gesellenprüfungen am schlechtesten ab.
Geschlechtsspezifisch betrachtet sind die weiblichen Teilnehmerinnen um 3,7 Prozentpunkte erfolgreicher als die männlichen Auszubildenden. Dabei haben sich die männlichen Prüflinge weiter an das Niveau der jungen Frauen herangearbeitet, denn noch vor dem Jahr 2006 betrug die Differenz mehr als 6 Prozent. Die jungen Frauen und Mädchen erzielten eine Erfolgsquote von 87,2 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Die Erfolgsquote der Jungen liegt mit 83,5 Prozent um 0,6 Prozentpunkte unter dem Ergebnis des Vorjahres, dennoch über dem Wert des Jahres 2011. Einzig im Bereich der kaufmännischen Berufe sind die männlichen Teilnehmer etwas erfolgreicher als die Mädchen.
Entwicklung nach Berufsgruppen und Ausbildungsberufen
Die Berufsgruppe mit den meisten Gesellenprüfungen ist nach wie vor die Gruppe der Elektro- und Metallhandwerke (39,6 Prozent) gefolgt von den Bau- und Ausbauhandwerken (18,7 Prozent). Die am geringsten vertretene Gruppe ist die des Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbes mit einem Anteil von rund 1,2 Prozent. Die Gruppen Bau- und Ausbau-, Holz-, Bekleidung, Textil und Leder- sowie Glas, Papier, keramische und sonstige Handwerke haben im Vergleich zum Vorjahr steigende Teilnehmerzahlen. Das Lebensmittelgewerbe hat mit einem Ergebnis von -9,4 Prozent den größten Rückgang zu verzeichnen. Dies trifft auch auf die Zahl der Abschlussprüfungen in Ausbildungsregelungen für behinderte Menschen zu, die Minus 11,6 Prozent weniger Prüfungen absolviert haben.
Bei den zehn Berufen mit den meisten bestandenen Gesellenprüfungen hat sich innerhalb der Berufe die Reihenfolge geändert. Auf Platz 10 ist der Ausbildungsberuf Feinwerkmechaniker/-in von dem/der Maurer/-in abgelöst worden. Im Gegensatz zum Vorjahr konnten drei Berufe – Anlagenmechaniker/-in SHK, Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk und Maurer/-in - Zuwächse verzeichnen. Den größten Rückgang von -18,0 Prozent ist bei den Metallbauern/innen, gefolgt von den Friseuren/innen (-11,7 Prozent), Maler/-innen und Lackierer/-innen (-10,0 Prozent) sowie Kraftfahrzeugmechatroniker/innen (-9,4 Prozent) zu verzeichnen.